Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
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tritte seiner Regierung Vorgefundenen 11 Millionen Lhaler
Schulden ab, sondern hinterliß sogar baare 3 bis 4 Mill.
Khaler in der Schatzkammer. Diesen Wohlstand bewirkte
theils der kluge Finanzminister Siegfried Pleß, theils die
weise Oeconomie und große Sparsamkeit des Königs; theils
der damals herrschende geringe Grad von Luxus. — Fried-
rich Iv. war ein äußerst thatiger und unermüdeter König.
Er arbeitete oft bis spät in die Nacht hinein, und wenn
seine Minister ihn des Abends verließen, so beschäftigte er
sich damit, die eingegangenen Rechnungen und Bittschrif-
ten nachzusehen und durchzulesen. Jeden Mittwochen,
Vormittags von 10 bis 11 Uhr und jeden Sonntag ehe
er zur Kirche ging, gab er Allen ohne Ausnahme Audienz.
Für den Flor der Wissenschaften geschähe aber nur wenig,
weil er in seiner Jugend ihnen keinen Geschmack abge-
wonnen hatte; wohl aber für das Aufblühen gewisser Künüe,
als Musik, Malerei und Gartenwesen. Friedrich Iv. starb
in Odensee den 13. October 1730. Er hinterließ seine
Unterthanen im Wohlstände. Seine Regierung war eben
so weise, als gerecht; er machte nicht viele Veränderun-
gen, diejenigen aber, die er machte, waren immer die Fol-
gen einer reifen Ueberlegung und er war einer der besten
Könige, die auf dem Dänischen Königsthrone gesessen ha-
den. — Einer der merkwürdigsten Männer unter Fried-
rich Iv. war: Peter Tordenssiold, der sich durch Muth
und Tapferkeit so sehr hervor that, daß er in einer Zeit
von 10 Jahren vom Cadett zum Viceadmiral sich empor-
schwang und in den Adelstand erhoben wurde. „Für Eure
seltene Tapferkeit, Treue und Eifer in unserm Dienste,"
sagte Friedrich Iv. zu ihm, „haben Wir Euch in den
Adelstand erhoben. Ihr sollt von nun an Torden-
ffiold heißen." Sein Geburtsname war Wessel. Tor-
denskiold ward den 20. November 1720 ermordet; alle,
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Extrahierte Personennamen: Siegfried_Pleß Siegfried Friedrich_Iv Friedrich Peter_Tordenssiold Muth Friedrich_Iv Friedrich Wessel
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Friedrich Iv. geb. 1706. Unverstellte Gottesfurcht und
unbegranzte Wohlthätigkeit zeichnete ihr ganzes Leben aus.
Doch wollte sie nicht allein in ihrem Leben wohlthun,
sondern auch nach ihrem Tode. Daher legte sie ein Ca-
pital von 100,000 Thalern nieder, für dessen Zinsen arme
Mädchen aus allen Standen unterhalten, erzogen und
unterrichtet werden sollten. Diese edle Prinzessin» lebte
unter vier Königen und starb 1767 in ihrem 8t. Jahre.
2) Der Erbprinz Friedrich, ein Sohn Friedrich V.,
geb. 1754. Nach dem Sturze Struensee's erhielt er das
Praesidium im Cabinetsrathe. Durch Verzichtleistung auf
sein Recht an das Bisthum Lübeck, trug er nicht wenig
zu dem Tausche zwischen Dännemark und Rußland bei.
Auch sorgte er eifrig für die Wissenschaften und hatte die
edle, menschenfreundliche Absicht, die Bauern auf seinem
Gute Jägerspriis, durch Abschaffung des Frohndienstes
wohlhabend zu machen. Er war überhaupt sehr wohlthätig,
aber immer kränklich und starb 1808. Der Prinz Chri-
stian Friedrich ist sein Sohn.— 3) Johann Hartwig
Ernst Graf von Bernstorff, 1712 im Braunschweig-
schen geboren. Im Jahre 1743 kam er an den Dänischen
Hof, erhielt den Kammerherrnschlüssel, wurde nachher in
verschiedenen Gesandschaften gebraucht und zuletzt Ritter
des blauen Bandes, Minister der auswärtigen Angelegen-
heiten und Mitglied des Staatsraths. Er hat sich auf
vielfache Weise um Dännemark verdient gemacht: er war
es vorzüglich der dem Könige die Theilnahme am 7jahri-
gen Kriege widerrieth; der zur Verbesserung des Bauern-
standes den ersten Grund legte, indem er die Bauern auf
seinem Gute Bernstorff zu Eigenthümern ihrer Höfe
machte; der die Manufacturen auf den höchsten Gipfel
brachte, den sie in Dännenark erreicht haben und Wissen-
schaften und Aufklärung thätig beförderte. Nachdem er
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iv Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich Friedrich Johann_Hartwig
Ernst_Graf_von_Bernstorff Johann Ernst
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Macht war vorzüglich dadurch unumschränkt, daß er alle,
vom Könige mündlich ertheilten Befehle schriftlich abfas-
sen und mit des Königs Unterschrift, ja sogar blos mit
der seinigen und unter dem geheimen Cabinetssiegel aus-
fertigen durfte. Alle unmittelbare Communication der
Collegien war verboten,- sie mußten sich jedesmal an ihn
wenden. Er stand an der Spitze der Staatsverwaltung.
Gefährliche Bewegungen der verabschiedeten Soldaten;
Murren unter dem Volke; Erbitterung der Großen; öffent-
liche Schmähschriften: Alles vereinigte sich gegen Stru-
ensee. — Am 17. Januar 1772, in aller Frühe, ereig-
nete sich die sorgfältig vorbereitete, große Katastrophe, die
der ganzen bisherigen Negierung ein Ende machte. Die
verwittwete Käniginn Juliane Marie und ihr Sohn,
der junge Erbprinz Friedrich, Halbbruder des Königs,
überraschte den Monarchen im Schlafzimmer, schilderten
ihm lebhaft jenes allgemeine, gefährliche Mißvergnügen
über die Aenderungen und redeten ihm zu, einige bis zum
Unterzeichnen bereits abgefaßte Befehle zur Verhaftung
Struensce's und der vorzüglichsten Teilnehmer an seiner
Regierung zu unterschreiben. Er unterschrieb. Der Ge-
neralmajor von Eichstädt, Chef des Seeländischen Dra-
gonerregimcnts erhielt, als neuer Commandant von Kopen-
hagen, die Aufsicht über das mißliche Werk der Verhaf-
tungen. Ohne alles Geräusch brachte der Oberste und
Chef des Falsterschen Infanterieregiments, von Köller,
den Grafen Struensee und den Generallieutenant von
Gähler gefänglich in Sicherheit, während von Eichstädt
zehn bedeutende Männer, unter welchen sich der Oberklei»
derverwahrer Graf von Brandt und zwei Brüder Stru-
ensee's befanden, gefangen nehmen ließ. Die regierende
Königinn Caroline Mathilde, wurde nach der Festung
Kronenburg gebracht, erhielt aber nachher Celle im
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Extrahierte Personennamen: Juliane_Marie Friedrich Friedrich Struensee Brandt Caroline_Mathilde
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Blicke 'in die Vergangenheit Lauenhnrgs.
und die landesväterliche Fürsorge auf die Wohlfahrt derselben richten wolle.
Die Regierung solle nach den in Lauenburg bestehenden Gesetzen geführt werden.
Nun wurden die königlichen Beamten zur Treue gegen den König, ihren neueil
Landesherrn, durch den Eid verpflichtet, das preußische Wappen wurde auf-
gesteckt, die schwarz-weißen Fahnen ausgehangen und ein Infanterie-Bataillon
rückte in die Stadt ein. Alles Volk aber jubelte und rief: „Hoch lebe Wil-
helm, unser Herzog und Landesvater!" Am 26. September 1865, einem heiteren,
sonnigen Herbsttage, war der König Wilhelm selbst in Ratzeburg, um sich
von den Ständen huldigen zu lassen. Dies geschah in der freundlichen
St. Petrikirche. Der König nahm auf einem Throne dem Mar gegenüber
Platz; neben ihm saßen der Kronprinz, der Minister für Lauenburg, Graf
v. Bismarck, die Generäle und Würdenträger, sowie die Mitglieder der
Lauenburgischen Ritter- und Landschaft. Es wurde das Lied: „Allein Gott
in der Höh' sei Ehr'" angestimmt. Darauf hielt der Superintendent Brömel
vor dem Altäre die Huldigungsrede. Er erinnerte an das Wort der Schrift
1. Petr. Kap. 2, V. 13—16: „Seid unterthan aller menschlichen Ordnung um
des Herrn willen, es sei dem Könige als dem Obersten," und wies darauf
hin, daß der Eid wie ein Anker nicht für schm s Wetter und Frieden oder
Ruhe, sondern für die Zeit der Stürme und Prüfungen bestimmt sei; da solle
der in guter und gefahrloser Zeit geschworene Eid gehalten werden.
Nun erflehte die ganze Versammlung den heiligen Geist zu der feierlichen
Ablegung des Eides durch den Gesang des Liedes: „Komm, heiliger Geist,
Herre Gott."
Graf v. Bismarck erhob sich sodann, las die Eidesformel und fragte die
anwesenden Vertreter der Ritter- und Landschaft, ob sie gesonnen wären, „die
Erbhuldigung" zu thun. Jeder Einzelne trat darauf vor den Thron und sprach
mit erhobener Stimme und zum Schwur ausgestreckten Fingern die Eides-
formel. Mit Gebet und Segen schloß die erhebende Feier.
Am folgenden Tage besuchte der König auch die Städte Lauen bürg
und Mölln und wurde von der Bevölkerung auf's Festlichste begrüßt. Es
waren Ehrenpforten gebaut, die Schützengilden und Gewerke empfingen Se.
Majestät; die Straßen waren mit Fahnen und Gewinden geziert, und die
Tausende, welche aus Stadt und Land sich versammelt hatten, um den neuen
Landesvater von Angesicht zu sehen, jauchzten ihm schallende Hurrah und Lebe-
hoch zu.
Verlag der Königlichen Univerfitüts-Auchhandlung Ferdinand Hirt in Kreslau.
Druck von Wraß, Karth und Comp. (W. Friedrich) in Kreslau.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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TM Hauptwörter (200): [T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Herre_Gott Bismarck Ferdinand_Hirt Ferdinand Friedrich) Friedrich